Was bedeutet Nießbrauchrecht?

30.09.2021

Glückliche Senioren Nießbrauchrecht

Das Nießbrauchrecht ist ein tolles Modell, besonders für Senioren lukrativ und komfortabel.

Im Folgenden möchten wir Ihnen das Thema Nießbrauchrecht erklären.

  • Was bedeutet Nießbrauchrecht?
  • Rechten und Pflichten
  • Wann macht ein Nießbrauch Sinn?

Was ist Nießbrauch überhaupt?

Eine Person, die ein Nießbrauch auf ein Haus oder eine Wohnung hat, darf in diesen wohnen, diese vermieten oder verpachten und das so lange, bis der Nießbrauch endet. Je nach Vereinbarung zwischen dem Eigentümer und dem Nießbraucher, gibt es folgende Arten:

  1. Zuwendungsnießbrauch
  2. Nachrangiger Nießbrauch
  3. Vorbehaltsnießbrauch
  4. Quotennießbrauch
  5. Bruchteilnießbrauch

Diese Arten unterscheiden sich vor allem im Nutzungsumfang des Nießbrauchers.

Beispielsweise geht das Nießbrauchrecht beim nachrangigen Nießbrauch auch nach dem Tod des eigentlichen Nießbrauchers auf einen Dritten über. Diese Sonderfälle müssen vertraglich festgehalten werden, denn im Standardfall ist das Nießbrauchrecht weder übertragbar noch vererbbar.

Rechten und Pflichten

Dem Nießbraucher werden diverse Rechte eingeräumt. Im Normalfall ist dies das Recht in der Immobilie zu wohnen und/oder diese zu vermieten. Diese Rechte sind allerdings nicht frei von Pflichten gegenüber dem Eigentümer. Ähnlich wie in einem regulären Mietobjekt ist der Bewohner bzw. Vermieter verpflichtet das Haus oder die Wohnung in einem gewissen Rahmen instand zu halten und zu versichern. Auch gewöhnliche Kosten wie den Müll, Strom, Wasser, Heizung etc. werden vom Nießbraucher übernommen. Außerdem sind Mieteinnahmen natürlich vom Nießbraucher zu versteuern.

Der Eigentümer kann in Absprache mit dem zukünftigen Nießbraucher den Nießbrauch zu limitieren. Dies wird im Vertrag festgehalten. Hier könnte zum Beispiel eine Beschränkung der Dauer oder eine räumliche Beschränkung festgehalten werden. Auch ein Verfügungsrecht ist ein weiteres Recht. Der Immobilieneigentümer kann das Haus oder die Wohnung also jederzeit verkaufen und benötigt dafür keine Einwilligung vom Nießbrauchnutzer. Bei einem Verkauf bleibt das festgehaltene Nießbrauchrecht allerdings bestehen. Dadurch ist es in der Praxis eher selten, dass sich für eine solche Immobilie ein Käufer finden lässt.

Aber auch der Immobilieneigentümer hat Pflichten, denn eine Immobilie verursacht Kosten. Außergewöhnliche Unterhaltskosten, wie zum Beispiel die Sanierung des Treppenhauses, Austausch der Fenster, Erneuerung der Elektroinstallation, Beiträge zur Herstellung der Straße etc.

Im Vordergrund steht der Erhalt des Kapitalwerts, sowie Maßnahmen, die über das gewöhnliche Maß hinausgehen.

Wann macht ein Nießbrauch Sinn?

Nießbrauch zur Altersabsicherung: Durch den Verkauf mit der Auflage eines Nießbrauches bis zum Lebensende einzutragen, kann die Rente durch den Verkaufspreis aufgestockt werden.

Nießbrauch zur Sicherung der Pflegekosten: Mithilfe eines eingetragenen Nießbrauchs, kann im Fall, dass man irgendwann in ein Pflegeheim zieht, dafür gesorgt werden, dass mithilfe von Mieteinnahmen ein Teil der Pflegeheimkosten bezahlt werden können.

 
Emblem Fortbildungspflicht