Daten sammeln für die Grundsteuerreform.

09.07.2022

Ein junges Paar schaut durch Dokumente

Die neue Grundsteuer im Überblick.

Im Jahr 2018 hatte das Bundesverfassungsgericht die veralteten Daten zur Berechnung aus dem Jahr 1964 für Westdeutschland und 1935 für Ostdeutschland für verfassungswidrig erklärt. Im Sommer 2019 hat sich das Bundeskabinett dann auf eine Reform der Grundsteuer geeinigt.

Zum 1. Januar 2025 tritt die neue Grundsteuer in Kraft, doch Eigentümer sollten rechtzeitig mit dem Sammeln der erforderlichen Daten zur Neuberechnung beginnen. Bis zum 31. Oktober spätestens müssen alle Parameter, die zur Berechnung der Grundsteuer nötig sind, dem Finanzamt vorliegen, ansonsten riskieren Immobilieneigentümer Bußgelder.

Die Berechnungs-Formel und weitere Informationen.

Die Formel zur Berechnung bleibt unverändert. Formel: Grundsteuerwert x Steuermesszahl x Hebesatz = Grundsteuer.

Die Steuermesszahl ist gesetzlich festgelegt. Der Hebesatz wird von der Stadt oder Gemeinde festgelegt und kann angepasst werden, falls sich das Grundsteueraufkommen durch die Neubewertung verändert. Beim Grundsteuerwert wird vom Finanzamt anhand einer Feststellungserklärung des Grundstückseigentümers ermittelt. Hierbei sind für Wohngrundstücke folgende Angaben nötig:

  • Wohnfläche & Baujahr des Gebäudes,
  • Lage des Grundstücks,
  • Grundstücksfläche,
  • Gebäudeart

Die Erklärung muss elektronisch über die Steuer-Online-Plattform ELSTER bis 31. Oktober dieses Jahr versandt werden. Wer seine Daten nicht bis zum 31. Oktober abgibt, muss nach nochmaliger Erinnerung mit Bußgeld rechnen. Im schlimmsten Fall können bis zu 25.000 Euro fällig werden. Hier ist den Ländern durch die Öffnungsklausel eine eigene Ausgestaltung erlaubt. Die große Mehrheit hält sich hier aber an das beschrieben Bundesmodell.

Die Steuermodelle der Länder.

Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen und Niedersachsen wenden eigene Steuermodelle an. In BaWü werden Grundstücksflächen und Bodenrichtwert miteinander multipliziert, die Bebauung spielt keine Rolle. Bayern plant ein reines Flächenmodell, bei dem der Immobilienwert unerheblich ist. Anzugeben sind hier die Grundstücksgröße, Wohnfläche und Immobiliennutzung. In Hamburg wirkt sich neben der Grundstücksfläche, der Gebäudefläche nun auch die Wohnlage auf die Höhe der Grundsteuer aus. Ähnlich ist es in Hessen und Niedersachsen.

Quellen: bundesfinanzministerium.de, grundsteuer.de, haufe.de, vlh.de

Häufig gestellte Fragen

Was passiert wenn man die Grundsteuererklärung nicht macht?

Danach drohen Verspätungszuschläge und Geldstrafen bis zu 25.000 Euro. Für Immobilien, für die auch nach einer Mahnung keine Daten übermittelt wurden, nehmen die Finanzämter eine Schätzung vor.

 

Was muss ich für die neue Grundsteuer tun?

Eigentümerinnen und Eigentümer von Häusern, Wohnungen und Grundstücken in Deutschland müssen nun bis zum 31. Oktober 2022 eine Erklärung beim zuständigen Finanzamt einreichen.

 

Welche Unterlagen werden für die Grundsteuerreform benötigt?

Beim Bundesmodell, das der Bund vorgestellt hatte, sind für die Neuberechnung folgende Angaben in den Unterlagen zu machen: Grundbuchdaten, Art der Nutzung, Bodenrichtwert, Aktenzeichen des Einheitswertes, Wohnfläche, Baujahr, Art der Immobilie, Angaben zu Wohnungen und Stellplätzen.

 
 
Emblem Fortbildungspflicht